Wie Sprache helfen kann Diskriminierung abzubauen

20.01.2022
5 Menschen sitzen in einem Halbkreis. Sie heben Abstimmungs-Karten mit Daumen-Symbolen in die Höhe. 3 Karten zeigen den Daumen nach oben, eine Karte zeigt den Daumen nach unten und eine Karte zeigt den Daumen waagerecht.

Bildnachweis: CC-BY-ND Imke Schmidt-Sári

Wie im vorangegangenen Artikel beschrieben plant die aktuelle Bundesregierung den klassischen Schwerbehindertenausweis durch einen digitalen Teilhabeausweis zu ersetzen. Dem zugrunde liegt die Forderung vieler Menschen mit und ohne Behinderungen den Schwerbehindertenausweis umzubenennen, da diese Bezeichnung die gesellschaftliche Ausgrenzung befördere.

In die breite Öffentlichkeit wurde der Wunsch nach einer Umbenennung vor allem von der Schülerin Hannah Kiesbye getragen, die mit dem Down-Syndrom lebt. 2017 veröffentlichte sie einen Text mit einem Foto ihrer selbst erstellen Ausweishülle, auf der „Schwerinordnungausweis“ steht – diese Idee fand viel positive Resonanz in den sozialen Netzwerken. Mittlerweile ist es in mehreren Bundesländern möglich eine Ausweishülle mit der Aufschrift „Schwer-in-Ordnung-Ausweis“ kostenfrei zu erhalten. Für ihr Engagement für die Rechte von Menschen mit Behinderungen wurde Hannah Kiesbye im Jahr 2020 der Bundesverdienstorden verliehen.

Quellen:

Antrag „Digitalen Teilhabeausweis einführen – Hürden für Menschen mit Behinderungen abbauen“

NDR – Hannah Kiesbye ist "schwer in Ordnung"