Eröffnungsveranstaltung der Anti-Stigma-Kampagne

Am 19. Oktober fand die Eröffnung der Posterausstellung im Rahmen der Kampagne zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen bei der Münchner Stadtentwässerung (MSE) statt. Zum Auftakt hörten alle Besucher*innen gemeinsam den offiziellen Song der Grünen Schleife „Hier ist was in Bewegung“ von David Floyd. Die Grüne Schleife ist das internationale Symbol für eine Gesellschaft, die offen und tolerant mit psychischen Erkrankungen umgeht und Tabuisierungen ablehnt.

Im Anschluss leiteten die Werkleiter der MSE, Bernd Fuchs und Robert Schmidt, die Veranstaltung ein. Daraufhin gab Winfried Fuchs, stv. Vorsitzender des Personalrats, persönliche Einblicke in seine Erfahrungen mit psychischer Erkrankung, Stigma und dem richtigen Umgang mit diesem sensiblen Thema innerhalb des Betriebs. Als ehemals Erkrankter engagiert er sich intern für betroffene Kolleg*innen und ist ein Gesicht der Kampagne. Anschließend führten Tobias Reuter, Geschäftsführender Gesellschafter der GAW, sowie Jannis Schläger, studentischer Mitarbeiter der GAW und Mitschöpfer der Kampagne, das Publikum durch die Posterausstellung.

Die Ausstellung lieferte den Besucher*innen viele Informationen zu dem Stellenwert der psychischen Beeinträchtigung in Deutschland, sowie Tipps und Hinweise zum Umgang mit betroffenen Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen. Gleichzeitig bot sie aber auch die Möglichkeit zur Reflexion eigener psychischer Belastungen und der Reaktion darauf. Das Publikum konnte außerdem mit Hilfe von Wortbeiträgen und Klebezetteln eigene Ideen und Anregungen äußern und so einen Teil zum Erfolg der Ausstellung beitragen.

Um die Ausstellungseröffnung noch interaktiver zu gestalten, wurden vier „Mood-Suits“ zur Verfügung gestellt. Durch diese Designobjekte lassen sich körperliche Symptome der häufigsten psychischen Erkrankungen (Depressionen und Angststörungen) nachempfinden. Die „Mood-Suits“ wurden in Zusammenarbeit mit Betroffenen anhand häufig beschriebener Symptome entwickelt. Mitarbeiter*innen konnten beispielsweise mit Hilfe einer Glocke aus getrübtem Plexiglas das Gefühl der Abschottung von der Außenwelt nachempfinden, das im Rahmen einer Depression auftreten kann. Insgesamt konnte den Führungskräften und Mitarbeiter*innen der MSE so ein noch besserer Einblick in die Herausforderungen des Alltags mit psychischer Erkrankung ermöglicht werden.

Die Posterausstellung der Anti-Stigma-Kampagne wandert derzeit durch die verschiedenen Standorte der Münchener Stadtentwässerung. Bei Interesse stehen auch Ihrem Betrieb die Poster kostenlos zur Verfügung, um sich gemeinsam zu informieren und zur Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen beizutragen. Schreiben Sie uns dazu gerne unter: hallo@bempsy.de